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Einfach zum Nachdenken ...

Ernstes & Heiteres

Indianische Weisheit und die moderne Welt

Eine Weis­heit der Da­ko­ta-In­dia­ner sagt: „Wenn Du ent­deckst, daß Du ein to­tes Pferd rei­test, steig ab.”

Doch im Be­rufs­le­ben ver­su­chen wir oft an­de­re Stra­te­gien, nach de­nen wir in die­ser Si­tua­tion han­deln:

  1. Wir be­sor­gen eine stär­ke­re Peit­sche.
  2. Wir wech­seln die Rei­ter.
  3. Wir sagen: „So ha­ben wir das Pferd doch im­mer ge­rit­ten.”
  4. Wir grün­den einen Ar­beits­kreis, um das Pferd zu ana­ly­sie­ren.
  5. Wir be­su­chen an­de­re Or­te, um zu se­hen, wie man dort to­te Pfer­de rei­tet.
  6. Wir er­hö­hen die Qua­li­täts­stan­dards für den Be­ritt to­ter Pfer­de.
  7. Wir bil­den eine Task Force, um das to­te Pferd wie­der­zu­be­le­ben.
  8. Wir schie­ben eine Trai­nings­ein­heit ein, um bes­ser rei­ten zu ler­nen.
  9. Wir stel­len Ver­glei­che un­ter­schied­lich to­ter Pfer­de an.
10. Wir än­dern die Kri­te­rien, die be­sa­gen, ob ein Pferd tot ist.
11. Wir kau­fen Leu­te von außer­halb ein, um das to­te Pferd zu rei­ten.
12. Wir schir­ren meh­re­re to­te Pfer­de zu­sam­men an, da­mit sie schnel­ler wer­den.
13. Wir erklären: „Kein Pferd kann so tot sein, daß man es nicht noch schla­gen könn­te.”
14. Wir ma­chen zu­sätz­li­che Mit­tel locker, um die Lei­stung des Pfer­des zu er­hö­hen.
15. Wir er­stel­len eine Stu­die, um zu se­hen, ob es bil­li­ge­re Be­ra­ter gibt.
16. Wir kau­fen et­was zu, das to­te Pfer­de schnel­ler lau­fen läßt.
17. Wir er­klä­ren, daß unser Pferd „bes­ser, schnel­ler und bil­li­ger” tot ist.
18. Wir bil­den einen Qua­li­täts­zir­kel, um eine Ver­wen­dung für to­te Pfer­de zu fin­den.
19. Wir über­ar­bei­ten die Lei­stungs­be­din­gun­gen für Pfer­de.
20. Wir rich­ten eine un­ab­hän­gi­ge Ko­sten­stel­le für to­te Pfer­de ein.

Und hier noch die Stel­lung­nah­me einer Mit­ar­bei­te­rin eines be­kann­ten Soft­ware-Un­ter­neh­mens: „Man er­klärt sinn­vol­ler­wei­se ‚tot‘ zum Stan­dard für Pfer­de, so­daß das Rei­ten le­ben­der Pfer­de als pro­prie­tä­re Lö­sung nur noch in lo­ka­len An­wen­dun­gen be­nutzt wer­den darf. So­mit sind al­le stan­dard-kon­for­men Rei­ter gleich schnell. Das durch das Un­ter­las­sen von Task Forces, Qua­li­täts­zir­keln und ähn­li­chem Hum­bug ein­ge­spar­te Geld ver­wen­det man zu Ein­kauf von Schub­kar­ren, wo man die Pfer­de drauf­la­den und schie­ben kann. Das ist zwar lang­sam, aber jetzt eilt es ja nicht mehr so.”


Zeit ...

Eines Ta­ges hält ein Zeit­ma­na­ge­ment-Ex­per­te einen Vor­trag vor einer Grup­pe Stu­den­ten, die Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten stu­die­ren. Er möch­te den Stu­den­ten einen wich­ti­gen Punkt ver­mit­teln mit Hil­fe einer Vor­stel­lung, die sie nicht ver­ges­sen soll­ten:

Als er vor der Grup­pe die­ser qua­li­fi­zier­ten an­ge­hen­den Wirt­schafts­bos­se steht, sagt er: „Nun, es ist Zeit für ein Rät­sel.” Er nimmt einen lee­ren 5-Li­ter-Krug mit einer sehr gro­ßen Öff­nung und stellt ihn auf dem Tisch vor sich hin. Dann legt er zwölf etwa faust­gro­ße Stei­ne vor­sich­tig nach­ein­an­der so in den Was­ser­krug, daß da­rin kein Platz mehr für einen wei­te­ren Stein ist. Dann fragt er die Stu­den­ten, ober der Krug jetzt voll sei.

Al­le sa­gen: „Ja!” Er fragt: „Wirk­lich?” Er greift unter den Tisch und holt einen Eimer mit Kie­sel­stei­nen her­vor. Eini­ge hier­von kippt er in den Was­ser­krug und schüt­telt die­sen, so­daß sich die Kie­sel­stei­ne in die Lücken zwi­schen den gro­ßen Stei­nen set­zen. Er fragt die Grup­pe er­neut: „Ist der Krug nun voll?” Jetzt hat die Klas­se ihn ver­stan­den, und einer ant­wor­tet: „Wahr­schein­lich nicht.” „Gut”, antwortet er, greift wie­der un­ter den Tisch und bringt einen Ei­mer voll Sand her­vor. Er schüt­tet den Sand in den Krug und füllt so die Lücken zwi­schen Kie­sel­stei­nen und den gro­ßen Stei­nen.

An­schlie­ßend fragt er: „Ist der Krug jetzt voll?” „Nein!” ruft die Klas­se. Noch­mals sagt er: „Gut!” Dann nimmt er einen mit Was­ser ge­füll­ten Krug und gießt das Was­ser in den an­de­ren Krug, bis dieser ganz ge­füllt ist. Nun schaut er in die Run­de und fragt: „Was ist der Sinn mei­ner Vor­stel­lung?” Einer ant­wor­tet: „Es be­deu­tet, daß es egal ist, wie voll dein Ter­min­ka­len­der ist; wenn Du es wirk­lich ver­suchst, kannst Du im­mer noch einen Ter­min da­zwi­schen schie­ben.”

„Nein!” ant­wor­tet der Do­zent, „das ist nicht der Punkt. Die Mo­ral dieser Vor­stel­lung ist: Wenn Du nicht zu­erst mit den gro­ßen Stei­nen den Krug füllst, kannst Du sie spä­ter nicht mehr hin­ein­set­zen.

Was sind die gro­ßen Stei­ne in Eurem Le­ben? Eure Kin­der, Per­so­nen, die Ihr liebt, Eure Aus­bil­dung, Eure Träu­me, wür­di­ge An­läs­se, Leh­ren und Füh­ren von an­de­ren, Din­ge zu tun, die Ihr liebt, Zeit für Euch selbst, Eure Ge­sund­heit, Eure Le­bens­part­ner? Denkt im­mer da­ran, die­se gro­ßen Stei­ne ZU­ERST in Euer Le­ben zu brin­gen, sonst be­kommt Ihr sie nicht al­le un­ter.

Wenn Ihr zu­erst mit den un­wich­ti­gen Din­gen be­ginnt, dann füllt sich Euer Le­ben mit Sa­chen, die kei­nen Wert ha­ben, und Ihr wer­det nie die wert­vol­le Zeit ha­ben für gro­ße und wich­ti­ge Din­ge. Heu­te abends al­so, wenn Ihr über die­se klei­ne Ge­schich­te nach­denkt, stellt Euch fol­gen­de Fra­ge: Was sind die gro­ßen Stei­ne in mei­nem Le­ben? Wenn Ihr sie kennt, dann füllt Eure Was­ser­krü­ge zu­erst da­mit!”


Plauderei über das Schlafen


Von Thaddäus Troll

Wer schläft, sün­digt nicht. Wer aber vor­her sün­digt, schläft bes­ser. Was wir wei­ter un­ten be­wei­sen wol­len. Denn ein gu­tes Ge­wis­sen al­lein tut es nicht. Es müs­sen auch eini­ge Dau­nen da­rin sein, um das Ru­he­kis­sen sanft zu ma­chen. Wie es auch nicht ge­nügt, einen Ku­chen nur mit Lie­be zu backen. Die an­de­ren Zu­ta­ten sind min­de­stens eben­so wich­tig.

Man kann al­lein oder zu meh­re­ren schla­fen. Vie­le Men­schen kön­nen im Schlaf den Mund nicht hal­ten Sie rö­cheln und schnar­chen, was sehr stö­rend für ih­re Mit­schlä­fer ist. Als Al­lein­schlä­fer stört man nie­man­den. Ist man des Al­lein­schla­fens mü­de, so hei­ra­tet man. Der Trau­schein ist gleich­sam der Füh­rer­schein zum Ver­eint­schla­fen. Es gibt aber auch auf die­sem Ge­biet Schwarz­fah­rer.

Das Schla­fen fin­det zu­meist in der ho­ri­zon­ta­len Ru­he­stel­lung statt. Es gibt aber Men­schen, die in ver­ti­ka­ler Be­we­gung, al­so im Ge­hen schla­fen kön­nen. Ein sol­ches Ge­hen nennt man um sei­ner be­ton­ten Feier­lich­keit wil­len Wan­deln. Das Par­kett nächt­li­cher Wand­ler ist die Dach­rin­ne, ihr Marsch­ziel der Mond. Fragt man sie nach dem Weg, so stür­zen sie ab.

Der Schlaf fin­det in nor­ma­len Zei­ten im Bett, bei Fest­re­den, Wag­ner-Opern und Sym­pho­nie­kon­zer­ten auf Stüh­len statt. Es gibt ver­schie­de­ne Ar­ten von Schlaf­be­klei­dun­gen Die land­läu­fig­ste ist das Nacht­hemd. Wäh­rend Men­schen weib­li­chen Ge­schlechts da­rin sehr reiz­voll aus­se­hen kön­nen, wird ein im Nacht­hemd auf­tre­ten­der Mann an Ko­mik nur noch von einem sol­chen in lan­gen Un­ter­ho­sen über­trof­fen. Wenn ein Mann al­lein schläft, trägt er ein Nacht­hemd, schläft er nicht al­lein, einen Py­ja­ma. Wenn eine Frau al­lein schläft, trägt sie einen Py­ja­ma, schläft sie nicht al­lein, ein Nacht­hemd. Denn die Nacht ist vol­ler Rät­sel.

Nach Mei­nun­gen von Ge­lehr­ten, Sprich­wör­tern, Kir­chen­vä­tern und al­ten Tan­ten ist der Schlaf vor Mit­ter­nacht der be­ste. Aber Wein und Lie­be vor Mit­ter­nacht sind auch nicht schlecht. Sie sind die stärk­sten Kon­kur­ren­ten des Schla­fes vor die­ser Zeit.

Das Schla­fen zer­fällt in drei Tei­le: das Ein­schla­fen, den eigent­li­chen Schlaf und das Auf­wa­chen. Letz­te­res ist der wich­tig­ste Teil. Ver­gißt man näm­lich das Auf­wa­chen, so ist man tot. Das Auf­wa­chen ist auch der schwie­rig­ste Teil des Schla­fens. Um es no­to­ri­schen Lang­schlä­fern tröst­li­cher zu ma­chen, er­fand die Mensch­heit eine barm­her­zi­ge Lü­ge: „Mor­gen­stund' hat Gold im Mund.”

Eine Er­fin­dung des Sa­tans ist der Wecker. Es gibt sol­he, de­ren lie­bens­wür­di­ges Ge­klin­gel an das Ge­flü­ster einer Acht­zehn­jäh­ri­gen er­in­nert. Lei­der ist der Mensch in der flau­men­leich­ten Zeit der er­sten Frü­he we­ni­ger als am Abend ge­neigt, ir­gend­wel­chem Lie­bes­ge­flü­ster sein Ohr zu lei­hen. So wer­den sol­che zart­sin­ni­gen Wecker we­nig be­ach­tet. Man legt sich auf die an­de­re Sei­te und schläft wei­ter. An­de­re Wecker gel­len laut und schrill wie die Stim­me eines bö­sen, kei­fen­den Wei­bes. Sie sind nicht zu über­hö­ren und ja­gen den Dick­fel­lig­sten aus dem Schlaf, als ob eine Blas­ka­pel­le Mär­sche spiel­te.

Im Schlaf fin­den ko­sten­lo­se Film­vor­füh­run­gen statt. Man nennt sie Träu­me. Die­se Vor­füh­run­gen ha­ben den Vor­zug, daß der Zu­schau­er selbst mit­spie­len darf. Wie je­der Schau­spie­ler hat er da­bei al­len Grund, sich über seine schlech­te Rol­le zu be­kla­gen. Denn man ver­säumt im Traum ent­we­der den Zug, ver­liert die Ho­se, stürzt in Ab­grün­de, ver­ur­sacht in Ge­sell­schaft un­an­ge­neh­me Ge­räu­sche oder küßt häß­liche Frau­en.

Al­les in al­lem ist der Schlaf ein an­ge­neh­mer Zu­stand, weil er in der Ho­ri­zon­ta­len statt­fin­det und man nichts da­bei zu tun braucht.

Dem­nach: Gu­te Nacht!


Nichts ist so, wie es zu sein scheint ...

Zwei En­gel ver­brach­ten die Nacht im Hau­se einer wohl­ha­ben­den Fa­mi­lie. Das Ehe­paar war sehr un­höf­lich und gab ih­nen einen Platz im kal­ten Kel­ler. Als sie sich auf dem har­ten Bo­den aus­streck­ten, sah der äl­te­re En­gel ein Loch in der Wand und re­pa­rier­te es. Als der jün­ge­re En­gel frag­te: „Wa­rum?”, ant­wor­te­te der äl­te­re En­gel: „Die Din­ge sind nicht im­mer so, wie sie zu sein schei­nen.”

In der näch­sten Nacht ra­ste­ten die bei­den bei einer ar­men, aber gast­freund­li­chen Bau­ern­fa­mi­lie. Nach­dem sie das we­ni­ge Es­sen, das sie be­sa­ßen, mit ih­nen ge­teilt hat­ten, lie­ßen sie die En­gel in ih­rem Bett schla­fen. Am näch­sten Mor­gen fan­den die En­gel den Bau­ern und sei­ne Frau in Trä­nen. Ih­re ein­zi­ge Kuh, de­ren Milch ihr Ein­kom­men ge­we­sen war, war tot. Der jün­ge­re En­gel frag­te den äl­te­ren En­gel wü­tend, wie er das ha­be ge­sche­hen las­sen kön­nen? „Der er­ste Mann hatte al­les, trotz­dem halfst du ihm”, mein­te er an­kla­gend. „Die zwei­te Fa­mi­lie hat­te we­nig, und du lie­ßest die Kuh ster­ben!”

„Die Din­ge sind nicht im­mer so, wie sie zu sein schei­nen”, ant­wor­te­te der äl­te­re En­gel.

„Als wir im kal­ten Kel­ler ruh­ten, be­merk­te ich, daß Gold in der Wand steck­te. Weil der Eigen­tü­mer gie­rig war und sein Glück nicht tei­len woll­te, ver­sie­gelte ich die Wand, so­daß er das Gold nicht fin­den konn­te. Als wir im Bett des Bau­ern schlie­fen, kam der En­gel des To­des, um sei­ne Frau zu ho­len. Ich gab ihm die Kuh statt­des­sen. Die Din­ge sind nicht im­mer so, wie sie zu sein schei­nen.”


Grundrezept für ein glückliches Neues Jahr


von Katharina Elisabeth Goethe

Man nimmt die zwölf Mo­na­te, putzt sie sau­ber von Un­ge­duld, Bit­ter­keit, Geiz, Wut, Pe­dan­te­rie und zer­legt je­den Mo­nat in 28 bis 31 Ta­ge, so daß der Vor­rat ge­nau reicht.
Je­der Tag wird dann ein­zeln zu­be­rei­tet, — aus einem Teil Ar­beit und zwei Tei­len Froh­sinn und Hu­mor.
Man fügt drei ge­häuf­te Eß­löf­fel Op­ti­mis­mus hin­zu, einen Tee­löf­fel To­le­ranz, ein Körn­chen Iro­nie und eine Pri­se Takt. Die gan­ze Mas­se wird reich­lich mit Lie­be über­gos­sen.
Das fer­ti­ge Ge­richt gar­nie­ren wir mit einem Sträuß­chen klei­ner Auf­merk­sam­kei­ten. Ser­viert wird es täg­lich mit Hei­ter­keit, Ge­las­sen­heit und Ver­ständ­nis.


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Version Nr. 1/2017 vom 18. Dezember 2017
Für den Inhalt verantwortlich: Christoph M. Ledel
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