„Gott! erhalte Franz den Kaiser”
(Volkshymne in der Textversion nach der englischen Hymne „God save the King”)
Gott erhalte Franz den Kaiser,
Unsern guten Kaiser Franz!
Lange lebe Franz der Kaiser,
In des Glückes hellstem Glanz!
Ihm erblühen Lorbeer-Reiser
Wo er geht, zum Ehren-Kranz!
|: Gott! erhalte Franz den Kaiser,
Unsern guten Kaiser Franz! :|
Laß von seiner Fahnen Spitzen
Strahlen Sieg und Fruchtbarkeit!
Laß in seinem Rathe sitzen
Weisheit, Klugheit, Redlichkeit;
Und mit Seiner Hoheit Blitzen
Schalten nur Gerechtigkeit!
|: Gott! erhalte unsern Kaiser,
Unsern guten Kaiser Franz! :|
Ströme Deiner Gaben Fülle
Über Ihn, Sein Haus und Reich!
Brich' der Bosheit Macht; enthülle
Jeden Schelm- und Bubenstreich!
Dein Gesetz sey stets Sein Wille;
Dieser uns Gesetzen gleich!
|: Gott! erhalte unsern Kaiser,
Unsern guten Kaiser Franz! :|
Froh erleb' er Seiner Lande,
Seiner Völker höchsten Flor!
Seh' sie, Eins durch Bruder-Bande,
Ragen allen andern vor;
Und vernehme noch am Rande
Später Gruft der Enkel Chor:
|: Gott! erhalte unsern Kaiser,
Unsern guten Kaiser Franz! :|
Weise: Joseph Haydn; Worte: Lorenz Leopold Haschka
(Vgl. Franz Grasberger, Die Hymnen Österreichs; Tutzing 1968, S. 25)
„Gott erhalte Franz den Kaiser”
(Volkshymne in der späteren, verbreiteteren Textversion)
Gott erhalte Franz den Kaiser,
Unsern guten Kaiser Franz,
Hoch als Herrscher, hoch als Weiser,
Steht er in des Ruhmes Glanz;
Liebe windet Lorbeerreiser
Ihm zum ewig grünen Kranz.
|: Gott erhalte Franz den Kaiser,
Unsern guten Kaiser Franz! :|
Über blühende Gefilde
Reicht sein Scepter weit und breit;
Säulen seines Throns sind milde,
Biedersinn und Redlichkeit,
Und von seinem Wappenschilde
Strahlet die Gerechtigkeit.
|: Gott erhalte unsern Kaiser,
Unsern guten Kaiser Franz! :|
Sich mit Tugenden zu schmücken,
Achtet er der Sorgen werth,
Nicht um Völker zu erdrücken
Flammt in seiner Hand das Schwert:
Sie zu segnen, zu beglücken,
Ist der Preis, den er begehrt,
|: Gott erhalte unsern Kaiser,
Unsern guten Kaiser Franz! :|
Er zerbrach der Knechtschaft Bande,
Hob zur Freiheit uns empor!
Früh' erleb' er deutscher Lande,
Deutscher Völker höchsten Flor,
Und vernehme noch am Rande
Später Gruft der Enkel Chor:
|: Gott erhalte unsern Kaiser,
Unsern guten Kaiser Franz! :|
Weise: Joseph Haydn; Worte: Lorenz Leopold Haschka
(geb. zu Wien den 1. September 1749, starb daselbst am 3. August 1827,
als in den Ruhestand versetzter Professor der Aesthetik an der
Theresianischen Ritter-Akademie und als Custos der
k.k. Universitäts-Bibliothek)
„Segen Öst'reichs hohem Sohne”
(Volkshymne)
Segen Öst'reichs hohem Sohne,
Unserm Kaiser Ferdinand!
Gott von Deinem Wolkenthrone
Blick' erhörend auf dies Land!
Laß Ihn, auf des Lebens Höhen
Hingestellt von Deiner Hand,
|: Glücklich und beglückend stehen,
Schütze unsern Ferdinand! :|
Alle Deine Gaben spende
Gnädig Ihm und Seinem Haus';
Alle deine Engel sende,
Herr, auf Seinen Wegen aus!
Gib, daß Recht und Licht und Wahrheit,
Wie sie Ihm im Herzen glüh'n,
|: Lang' in reiner, ew'ger Klarheit
Noch zu unserm Heile blüh'n! :|
Palmen laß Sein Haupt umkränzen,
Scheuche Krieg und Zwietracht fort;
Laß' Ihn hoch und herrlich glänzen,
Als des Friedens Schirm und Hort!
Laß' Ihn, wenn Gewitter grauen,
Wie ein Sternbild hingestellt,
|: Tröstend Licht hernieder thauen,
In die sturmbewegte Welt! :|
Holde Ruh' und Eintracht walte,
Wo er sanft das Scepter schwingt;
Seines Volkes Liebe halte
Freudig Seinen Thron umringt;
Unaufhörlich festgeschlungen
Bleibe ewig dieses Band!
|: Rufet „Heil„ mit tausend Zungen,
„Heil dem milden Ferdinand!„ :|
Weise: Joseph Haydn; Worte: Freyherr v. Zedlitz
„Gott erhalte, Gott beschütze”
(Volkshymne)
Gott erhalte, Gott beschütze
Unser'n Kaiser, unser Land!
Mächtig durch des Glaubens Stütze
Führ' er uns mit weiser Hand!
Laßt uns seiner Väter Krone
Schirmen wider jeden Feind:
|: Innig bleibt mit Habsburgs Throne
Österreichs Geschick vereint. :|
Fromm und bieder, wahr und offen
Laßt für Recht und Pflicht uns steh'n;
Laßt, wenn's gilt, mit frohem Hoffen
Mutvoll in den Kampf uns geh'n!
Eingedenk der Lorbeerreiser,
Die das Heer so oft sich wand:
|: Gut und Blut für unser'n Kaiser,
Gut und Blut für's Vaterland! :|
Was des Bürgers Fleiß geschaffen,
Schütze treu des Kriegers Kraft;
Mit des Geistes heit'ren Waffen
Siegen Kunst und Wissenschaft.
Segen sei dem Land beschieden
Und sein Ruhm dem Segen gleich.
|: Gottes Sonne strahl' in Frieden
Auf ein glücklich Österreich! :|
Laßt uns fest zusammenhalten,
In der Eintracht liegt die Macht;
Mit vereinter Kräfte Walten
Wird das Schwerste leicht vollbracht.
Laßt uns, eins durch Brüderbande,
Gleichem Ziel entgegengeh'n!
|: Heil dem Kaiser, heil dem Lande,
Österreich wird ewig steh'n! :|
Weise: Joseph Haydn; Worte: Johann Gabriel Seidl
(durch Allerhöchsten Handbillet Seiner K.K. Apostolischen Majestät
vom 27. März 1854 zum authentischen Text erklärt)
An des Kaisers Seite waltet,
Ihm verwandt durch Stamm und Sinn,
Reich an Reiz, der nie veraltet,
Uns're holde Kaiserin.
Was als Glück zu Höchst gepriesen,
Ström' auf Sie der Himmel aus:
|: Heil, Franz Joseph, Heil Elisen,
Segen Habsburgs ganzem Haus! :|
(Zusatzstrophe zum authentischen Texte der Volkshymne mit Beziehung
auf die Vermählung Seiner K.K. Apostolischen Majestät)
Heil auch Öst'reichs Kaisersohne,
Froher Zukunft Unterpfand,
Seiner Eltern Freud' und Wonne,
Rudolf tönt's im ganzen Land,
Unsern Kronprinz Gott behüte,
Segne und beglücke ihn,
|: Von der ersten Jugendblüthe
Bis in fernste Zeiten hin. :|
(Zusatzstrophe zum Ruhme S.K.H. des Thronfolgers Erzherzog Rudolf)
In Verbannung, fern den Landen
Weilst Du, Hoffnung Österreichs.
Otto, treu in festen Banden
Steh'n zu Dir wir felsengleich.
Dir, mein Kaiser, sei beschieden
Alter Ruhm und neues Glück!
|: Bring den Völkern endlich Frieden,
Kehr zur Heimat bald zurück!:|
(Zusatzstrophe für S.K.H. Otto v. Habsburg)
„Sei gesegnet ohne Ende”
(Hymne des Österreichischen Ständestaates)
Sei gesegnet ohne Ende,
Heimaterde wunderhold!
Freundlich schmücken dein Gelände
Tannengrün und Ährengold.
Deutsche Arbeit ernst und redlich,
Deutsche Liebe zart und weich —
|: Vaterland, wie bist du herrlich,
Gott mit dir, mein Österreich! :|
Keine Willkür, keine Knechte,
Off'ne Bahn für jede Kraft!
Gleiche Pflichten, gleiche Rechte,
Frei die Kunst und Wissenschaft!
Starken Mutes, festen Blickes,
Trotzend jedem Schicksalsstreich
|: Steig empor den Pfad des Glückes,
Gott mit dir, mein Österreich! :|
Laßt, durch keinen Zwist geschieden,
Uns nach einem Ziele schau'n,
Laßt in Eintracht und in Frieden
Uns am Heil der Zukunft bau'n!
Uns'res Volkes starke Jugend
Werde ihren Ahnen gleich,
|: Sei gesegnet, Heimaterde,
Gott mit dir, mein Österreich! :|
Weise: „Gott erhalte ...”; Worte: Ottokar Kernstock
„Land der Berge, Land am Strome”
(Österreichische Bundeshymne)
Land der Berge, Land am Strome,
Land der Äcker, Land der Dome,
Land der Hämmer zukunftsreich!
Heimat bist du großer Söhne,
Volk, begnadet für das Schöne,
|: Vielgerühmtes Österreich. :|
Heiß umfehdet, wild umstritten,
Liegst dem Erdteil du inmitten,
Einem starken Herzen gleich.
Hast seit frühen Ahnentagen
Hoher Sendung Last getragen,
|: Vielgeprüftes Österreich. :|
Mutig in die neuen Zeiten
Frei und gläubig sieh uns schreiten,
Arbeitsfroh und hoffnungsreich.
Einig laß in Bruderchören,
Vaterland, dir Treue schwören,
|: Vielgeliebtes Österreich. :|
Weise: Johann Holzer (?), Worte, Paula Preradović
„Monolog des Ottokar von Horneck”
(Aus „König Ottokars Glück und Ende”)
Wo habt Ihr dessengleichen schon gesehn?
Schaut rings umher, wohin der Blick sich wendet,
Lacht's wie dem Bräutigam die Braut entgegen!
Mit hellem Wiesengrün und Saatengold
Von Lein und Safran gelb und blau gestickt,
Von Blumen süß durchwüzt und edlem Kraut,
Schweift es in breitgestreckten Täern hin —
Ein voller Blumenstrauß soweit es reicht,
Vom Silberband der Donau rings umwunden! —
Hebt sich's empor zu Hügeln voller wWein,
Wo auf und auf die goldne Traube hängt
Und schwellend reift in Gottes Sonnenglanze;
Der dunkle Wald voll Jagdlust krönt das Ganze.
Und Gottes lauer Hauch schwebt drü,ber hin
Und wärmt und reift und macht die Pulse schlagen,
Wie nie ein Puls auf kalten Steppen schlägt.
Drum ist der Österreicher froh und frank,
Trägt seinen Fehl, trägt offen seine Freuden,
Beneidet nicht, läßt lieber sich beneiden!
Und was er tut, ist frohen Muts getan.
's ist möglich, daß in Sachsen und beim Rhein
Es Leute gibt, die mehr in Büchern lasen;
Allein, was not tut und was Gott gefällt,
Der klare Blick, der offne, richt'ge Sinn,
Da tritt der Österreicher hin vor jeden,
Denkt sich sein Teil und läßt die andern reden!
O gutes Land! o Vaterland! Inmitten
Dem Kind Italien und dem Manne Deutschland,
Liegst du, der wangenrote Jüngling, da:
Erhalte Gott dir deinen Jugendsinn
Und mache gut, was andere verdarben!
Franz Grillparzer: König Ottokars Glück und Ende, Verse 1673–1703
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Version Nr. 2/2016 vom 4. August 2016
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