Ein Märchen zum „Antifaschistischen Denkmal” von Alfred Hrdlicka
Carolinas Nachrichten Nr. 4/1988 S. 9
Die Republik der Alpenzwerge war nicht immer eine Republik; zu Anfang dieses Jahrhunderts standen noch würdige Monarchen an der Spitze dieses Landes, und nicht nur die Ignoranz des Pöbels war daran schuld, daß dem heute nicht mehr so ist.
Im Land der Alpenzwerge gab und gibt es — wie in jedem anderen Land auch — eine Zwergenhauptstadt mit einem Zwergenmeister. Nun soll ein solcher Zwergenmeister sich — neben anderen zwergenparteilichen Oberzwergen — dafür eingesetzt haben, daß von einem berüchtigten alpenländischen Zwergenbildhauer (der zu allem Überfluß ein begeisterter Anhänger eines längst in allen Ländern verrufenen diktatorischen, tyrannischen, mörderischen, rotfähnlichen, faschistischen Obergiftzwerg namens Stalin ist und sich auch öffentlich dazu bekennt) auf einem bekannten zwergenhauptstädtischen Platze, unter dem noch Opfer des großen Zwergenweltkrieges verschüttet liegen, ein Denkmal für die Opfer des Faschismus errichtet werden soll. Was wohl mit einem frei herumlaufenden Zwergenhunderl eines alten Zwergenmutterls passiert, der an dem Denkmal sein G'schäfterl erledigt? Es wird wohl entfaschistisiert werden müssen (wie macht man das?). Was sich wohl die Angehörigen dieser Opfer denken werden beim (zwangsläufig) immer wiederkehrenden Anblick dieses Denkmals? Eine solche Geschmack– und Pietätlosigkeit hätte man wohl auch dem rotfähnlichsten und primitivsten Zwergenmeister nicht zugetraut — oder? Euer Rotkappelzwerg A. |
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